NFL-Mock-Draft 2023: So könnte die erste Runde laufen (2024)

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1. Carolina Panthers (via CHI) -> C.J. Stroud, QB (Ohio State) 2. Houston Texans -> Bryce Young, QB (Alabama) 3. TRADE: Atlanta Falcons (via ARZ) -> Will Anderson Jr., ED (Alabama) Mehr dazu:So funktioniert der NFL-Draft 4. Indianapolis Colts -> Will Levis, QB (Kentucky) 5. Seattle Seahawks (via DEN) -> Jalen Carter, DI (Georgia) 6. Detroit Lions (via LAR) -> Devon Witherspoon, CB (Illinois) 7. Las Vegas Raiders -> Christian Gonzalez, CB (Oregon) 8. Arizona Cardinals (via ATL) -> Tyree Wilson, ED (Texas Tech) 9. Chicago Bears (via HOU) -> Paris Johnson Jr, T (Ohio State) 10. TRADE: Washington Commanders (via PHI) -> Anthony Richardson, QB (Florida) 11. Tennessee Titans -> Peter Skoronski, T/G (Northwestern) 12. Houston Texans (via CHI) -> Jaxon Smith-Njigba, WR (Ohio State) 13. New York Jets -> Darnell Wright, T (Tennessee) 14. New England Patriots -> Joey Porter Jr., CB (Penn State) 15. Green Bay Packers -> Luke Van Ness, ED (Iowa) 16. Philadelphia Eagles (via WAS) -> Calijah Kancey, DI (Pittsburgh) 17. Pittsburgh Steelers -> Nolan Smith, ED (Georgia) 18. TRADE: Los Angeles Chargers (via DET) -> Bijan Robinson, RB (Texas) 19. Tampa Bay Buccaneers -> Broderick Jones, T (Georgia) 20. TRADE: New York Giants (via SEA) -> Quentin Johnston, WR (TCU) 21. Detroit Lions (via LAC) -> Bryan Bresee, DI (Clemson) 22. Baltimore Ravens -> Deonte Banks, CB (Maryland) 23. Minnesota Vikings -> Zay Flowers, WR (Boston College) 24. Jacksonville Jaguars -> Myles Murphy, ED (Clemson) 25. Seattle Seahawks (via NYG) -> O’Cyrus Torrence, G (Florida) 26. Dallas Cowboys -> Michael Mayer, TE (Notre Dame) 27. Buffalo Bills -> Anton Harrision, T (Oklahoma) 28. Cincinnati Bengals -> Brian Branch, S (Alabama) 29. New Orleans Saints -> Will McDonald IV, ED (Iowa State) 30. TRADE: Tennessee Titans (via PHI) -> Hendon Hooker, QB (Tennessee) 31. Kansas City Chiefs -> Felix Anudike-Uzomah, ED (Kansas State) Alle 31 Picks nochmal in der Übersicht: References

Das Warten hat ein Ende! In Kansas City findet ab dem 28.04. der NFL Draft 2023 statt. Dann ist die Zeit des Rätselratens vorbei, die Teams müssen die Hosen herunterlassen. Auf welche College-Talente setzen die Franchises? Welcher General Manager holt sich den Quarterback der Zukunft? Welche Roster-Lücken können gestopft werden? Und welches Team greift daneben?

Sport.de wird die 1. Draft-Runde im Live-Ticker begleiten und Antworten auf die vielen offenen Fragen liefern. Bis dahin stimmen wir euch mit mehreren Mock Drafts auf das Event ein. Den Auftakt macht in dieser Saison sport.de-Experte Nico Schrimpf. So könnte der Eröffnungstag seiner Meinung nach aussehen:

1. Carolina Panthers (via CHI) -> C.J. Stroud, QB (Ohio State)

Dass sich die Panthers nach dem teuer erkauften Uptrade mit Chicago einen Quarterback ins Boot holen werden, steht außer Frage. Doch meine Einschätzung, welcher das am Ende sein wird, wechselt minütlich. So bleibe ich erstmal bei meinem initialen Gedanken im Anschluss an den Tausch mit den Bears: Carolina holt sich den Quarterback mit der sichersten Kombination aus Floor und Ceiling.

Spannend in diesem Jahr bei den QBs ist der Aspekt, dass die Top-5 allesamt in gewissen Dingen elite sind, aber jeder seine eigenen Red Flags mitbringt. Manche dieser Defizite können "weggecoached"werden. Andere nicht. Und dazu gehört in meinen Augen die Größe und Statur von Bryce Young, weswegen sich die Panthers mit dem ersten Pick gegen ihn und für C.J. Stroud entscheiden.

2. Houston Texans -> Bryce Young, QB (Alabama)

Der Quarterback von Alabama gilt in dieser Draft-Klasse als der beste Playcaller. Glaubt man den Gerüchten, sind die Texans derart auf ihn fixiert, dass womöglich sogar ein Pick abseits der QB-Position in Frage kommt, sollte Young an ihrer Position bereits vom Board sein. In diesem Szenario aber fällt ihnen ihr Wunschspieler in den Schoß. Young gilt als Improvisationstalent. Er kann Spielzüge verlängern, ist beweglich in und außerhalb der Pocket und hat den anderen QBs etwas voraus: Den Football IQ. Er ist jetzt schon deutlich weiter in seiner Entwicklung, was das Lesen der gegnerischen Defense betrifft.

Nichtsdestotrotz sollte er noch an seiner Statur arbeiten und sein künftiger Staff muss einen Weg finden, an seinen körperlichen Nachteilen vorbeizucoachen.

3. TRADE: Atlanta Falcons (via ARZ) -> Will Anderson Jr., ED (Alabama)

Keine Überraschung: Die Arizona Cardinals traden ihren Pick weg. Mit weiterer Draft-Munition soll das auf vielen Ebenen schwache Roster verbessert werden. Überraschung: Mit diesem Uptrade geht kein weiterer QB vom Board. Die Atlanta Falcons sichern sich eines der wenigen Ausnahmetalente in dieser Klasse und verstärken den Pass-Rush. Mit 37 Sacks in den letzten drei Jahren ist Will Anderson ein wahres Sack-Monster.

Mehr dazu:So funktioniert der NFL-Draft

Der bereits zweite Pick von "Bama"kommt unglaublich explosiv daher, hat mit den besten First Step in dieser Klasse. Die Kombination aus Größe, Explosivität und die Fähigkeit, sich um den Gegenspieler zu winden, ist eine Waffe. Dabei verfügt er noch nicht einmal über ein breites Repertoire an Tools, um an der Line zu gewinnen. Er kann also noch besser werden.

4. Indianapolis Colts -> Will Levis, QB (Kentucky)

Die Colts haben sich schon vor Wochen optimistisch gezeigt, dass ihr Wunsch-Quarterback an Position vier noch vorhanden sein wird. Das erklärt auch, dass sie nicht um jeden Preis hoch traden wollten. Letztlich wird es Will Levis, der den Vorzug vor Anthony Richardson erhält.

Levis überzeugt mit einer unglaublichen Wurfpower und einem Quick Release, der ihn immer wieder aus brenzligen Situationen gerettet hat. Diese hat er sich allerdings oftmals selbst durch schwache Awareness eingebrockt. Er verfügt mit 193 cm über das Gardemaß und ist durchaus beweglich. Auf NFL-Niveau muss er an seiner Beinarbeit und seinen Ballverlusten arbeiten. Bleibt zu hoffen, dass er besseren Support erhält. Seine O-Line und seine Receiver im College waren keine Hilfe.

5. Seattle Seahawks (via DEN) -> Jalen Carter, DI (Georgia)

Pete Carroll schnappt sich das "Problemkind". Illegale Autorennen, Konditionsprobleme beim Pro Day und Off-Field-Issues halten die Seahawks nicht davon ab, den besten Interior Defensive Lineman auszuwählen. Wenn ein Spieler in der ohnehin besten Defense im College noch hervorsticht, sagt dies eine Menge aus.

Carter ist das beste Prospect auf seiner Position seit Jahren. Der 5-Star Rekrut dominiert die Line fast nach Belieben, sowohl im Run Game als auch in der Pass-Verteidigung. Vor allem aus der Three-Technique ist er kaum zu stoppen. Aber die Hawks können ihn guten Gewissens überall an der Line aufstellen. Er wird die gegnerische Pocket regelmäßig einreißen. Egal von welcher Position aus.

6. Detroit Lions (via LAR) -> Devon Witherspoon, CB (Illinois)

Die Lions werden immer wieder mit einem Quarterback in Verbindung gebracht. Ich denke, dass sie derzeit mit Goff zufrieden sind und ihren Fokus früh im Draft eher auf die Defense legen werden. Auch ohne neuen Top-Quarterback befindet sich Detroit auf einem guten Weg. Da brauchen keine hohen Picks "verschwendet"zu werden.

Stattdessen widmet man sich einer der Schwachstellen aus dem vergangenen Jahr. Zwar wurden mit Cameron Sutton und Emmanuel Moseley bereits zwei Corner in der Free Agency geholt, doch der Trade von Jeff Okudah lässt mich vermuten, dass die Lions einen besseren Spieler ausgemacht haben. Devon Witherspoon macht das Rennen, da er im Vergleich zu Christian Gonzalez als Man Corner ein besserer System-Fit ist.

7. Las Vegas Raiders -> Christian Gonzalez, CB (Oregon)

Gonzalez braucht nicht lange auf seinen Namen warten. An siebter Stelle entscheiden sich die Raiders gegen das Risiko mit Anthony Richardson und gehen ebenfalls auf Cornerback. Gonzalez ist das Komplettpaket, das sich ein Head Coach wünscht. Er kann alles spielen. Egal ob außen oder innen, egal ob Mann- oder Zonenverteidigung.

Mir gefällt er auf Tape sogar besser als Witherspoon. Zulegen kann er noch beim Attackieren des Balles am Catch Point und an seiner Technik. Die Voraussetzungen, ein Lockdown Corner zu werden, sind aber allemal vorhanden.

8. Arizona Cardinals (via ATL) -> Tyree Wilson, ED (Texas Tech)

Die Cardinals können mit dem Downtrade ein wenig Draft-Kapital anhäufen und erhalten mit Tyree Wilson immer noch den zweitbesten Edge Defender im Draft. Wilson hat erst spät in seiner College-Karriere auf sich aufmerksam gemacht. Sein Breakout in 2022 reicht allerdings für einen Top-10-Pick im Draft.

Er kommt mit fast zwei Metern Körpergröße und einer absurden Armlänge von knapp 90 Zentimetern daher. Diese Vorteile spielt er u.a. beim Bull Rush aus, wenn er seine Arme zuerst an seinen Gegenspieler bekommt. Mit 50 Pressures in 2022 hat er die meisten aller Akteure in der Big 12 – und das, obwohl er drei Spiele verpasst hat. Dennoch bleibt er ein "Projekt", da der letzte Feinschliff an seiner Technik noch fehlt. Zudem wird er beim Saisonstart bereits 23 Jahre alt sein.

9. Chicago Bears (via HOU) -> Paris Johnson Jr, T (Ohio State)

Chicago verpasst der O-Line ein Upgrade und sorgt für mehr Schutz für Justin Fields. Paris Johnson hat erst ein Jahr auf der Position des Left Tackles gespielt, war davor Guard. Ihm fehlt es daher ein wenig an Erfahrung. Er wird dadurch hin und wieder auf der Innenbahn überrascht. Zudem muss er noch seine Technik und vor allem Handarbeit verbessern.

Nichtsdestotrotz bietet er jetzt bereits einen hohen Floor, gerade im Run Blocking. Er könnte wahrscheinlich auch auf die Position des Right Tackles geschoben werden.

10. TRADE: Washington Commanders (via PHI) -> Anthony Richardson, QB (Florida)

Die Commanders machen Commanders-Sachen. Mit den Eagles hat Washington endlich einen Tradepartner gefunden, müssen diesen Deal dennoch mit mehreren Picks teuer bezahlen. Es ist der einzige Weg vor die Titans zu kommen und einen Trade innerhalb der Division zu realisieren. An der 10. Position schnappt sich die Franchise, bald unter neuem Owner, Anthony Richardson und geht auf der Quarterback-Position All-In.

Richardson gilt als der Playcaller mit dem höchsten Boom-or-bust-Potenzial. Von allen QB-Prospects hat er die schlechteste Completion Percentage - eigentlich ein K.o.-Kriterium. Doch jüngste Beispiele in der NFL sorgen derzeit für ein Umdenken unter den Verantwortlichen. Vielleicht kann diese Schwachstelle doch durch gutes Coaching beseitig werden? Wenn Richardson diese Red Flag überwinden kann, sprechen wir über ein absolutes Ausnahmetalent, das es wohl in dieser Form noch nicht in der NFL gegeben hat.

11. Tennessee Titans -> Peter Skoronski, T/G (Northwestern)

Die Titans haben so viele Baustellen und gehen daher mit dem Best Player Available. Peter Skoronski gehört zu den besten Tackles im Draft, dürfte aber aufgrund seiner fehlenden Spannweite in der NFL auf Guard gesetzt werden. Er spielt sehr smart, lässt die zweit niedrigste Pressure Rate zu und führt alle Left Tackles im PFF Pass Block Grade an. Zumindest eine Baustelle kann Tennessee damit in der O-Line schließen.

12. Houston Texans (via CHI) -> Jaxon Smith-Njigba, WR (Ohio State)

Mit Jaxon Smith-Njigba landet ein Passempfänger bei den Texans, der Liebling eines jeden Quarterbacks sein würde. Mit welcher Leichtigkeit er sich von seinen Gegenspielern löst, diese nach dem Catch ohne Verzögerung aussteigen lässt und dadurch unzählige Yards im Anschluss sammelt, ist bemerkenswert. Auch wenn er nicht über einen Elite Speed verfügt, so ist er vor allem in der Mitte des Feldes durch seine Körperkontrolle unberechenbar. Beim Combine hat er die Konkurrenz bei den Agility Drills pulverisiert. In Ohio hat er 2021 seine beiden damaligen WR-Kollegen Garrett Wilson und Chris Olave outperformt. Vielleicht ist es für Houston an dieser Stelle ein Reach. Aber sie sehen nach Smith-Njigba einen Drop-Off in der Receiver Klasse.

13. New York Jets -> Darnell Wright, T (Tennessee)

Der nächste Tackle ist an der Reihe. Darnell Wright war lange Zeit unter dem Radar und konnte erst in der vergangenen Saison auf sich aufmerksam machen. Dennoch blickt er auf massig Erfahrung zurück. Beinahe 3.000 Snaps kann der 150-kg-Riese aufweisen. Diese hat er sowohl auf der linken als auch rechten Seite absolviert und kann flexibel auf einer der Tackle-Positionen eingesetzt werden.

Obwohl er 2022 nur eine Pressure Rate von 1,7% zugelassen hat, sehe ich ihn durch seine Stärken im Run-Game eher auf der rechten Seite. Dort hat er in der letzten Saison sein Bewerbungsschreiben abgeliefert als er sich im direkten Duell zweier potenzieller 1st-Rounder gegen Will Anderson behauptet hat.

14. New England Patriots -> Joey Porter Jr., CB (Penn State)

Der beste Wide Receiver ist nicht mehr verfügbar. Die verbliebenen Passempfänger sind für Bill Belichick keinen Erstrundenpick in der oberen Hälfte wert. Daher gehen die Patriots die defensive Variante.

Mit Joey Porter nehmen sie einen Press-Corner, der mit 40% die höchste Incompletion-Rate aller Power Five Cornerbacks aufweisen kann. Er penetriert seine Gegenspieler an der Line und gewinnt dort bereits viele seiner Duelle. Er sucht den direkten Kontakt, was sich gut auf die NFL übertragen lassen wird. Allerdings wandelt er dabei oft am Rande einer Strafe, was auf dem nächsten Level womöglich öfter geahndet wird. Schwächen zeigt er dagegen, wenn er im Raum spielen muss und dort aus seiner Balance gebracht wird.

15. Green Bay Packers -> Luke Van Ness, ED (Iowa)

Auch die Packers müssen mehrere Löcher im Roster stopfen. Wer über Jahre hinweg keine Wide Receiver in der ersten Runde draftet, wird in diesem Jahrgang gar nicht erst daran denken. Dafür ist die Klasse in der Spitze zu schwach. Gute Tight Ends werden auch noch in Runde zwei vorhanden sein und so legt Green Bay in der Defense nach.

Luke Van Ness wird noch Entwicklungszeit benötigen, bis er auf dem obersten NFL-Niveau mithalten kann. Seine Moves sind noch zu eindimensional, er beschränkt sich oft nur auf den Power Rush. Mit diesem kann er allerdings überzeugen. Er kann seinen Gegenspieler unglaublich tief attackieren und sich dadurch Vorteile schaffen.

16. Philadelphia Eagles (via WAS) -> Calijah Kancey, DI (Pittsburgh)

Die Eagles benötigen mehr Tiefe in der D-Line. Vor allem nach dem Abgang von Javon Hargrave. Dazu könnte Fletcher Cox in seinem letzten Jahr sein. Sie picken Calijah Kancey, einen Interior Defensive Lineman, dessen Stärke der Pass Rush ist und der von Pittsburgh kommt. Da klingelt doch was?Aber nein, ich bin weit davon entfernt, überhaupt jemanden mit Aaron Donald zu vergleichen. Aber gewisse Parallelen sind durchaus erkennbar.

Kancey ist ebenfalls für einen Lineman eigentlich zu klein, gewinnt dennoch in einer beängstigenden Regelmäßigkeit seine Duelle gegen deutlich größere und schwerere Kontrahenten. Überraschenderweise auch hin und wieder mit einem Power Move. Dennoch liegt seine Stärke in seiner Explosivität von der Line und seiner starken Hand- und Beinarbeit. Seine sehr beeindruckenden Leistungen in der Passverteidigung muss er allerdings noch für das Run-Game konservieren.

17. Pittsburgh Steelers -> Nolan Smith, ED (Georgia)

Nolan Smith gewinnt mit seiner enormen Geschwindigkeit, mit der er die Tackles umschifft. Kaum ein Edge Rusher dieser Klasse kommt mit einem derartigen Burst um die Ecke und findet den Weg zum Quarterback wie der 17. Pick der Steelers. U.a. aufgrund seiner Statur ist es allerdings eine Wette, die Pittsburgh hier eingeht.

Durch sein geringes Gewicht wird Smith nur ganz außen spielen können. Bei Duellen in der B- oder C-Gap wird er auf NFL-Level Probleme bekommen. Zudem ist er verletzungsanfällig. Wenn er körperlich zulegen kann und entsprechend gecoached wird, ist seine Upside enorm.

18. TRADE: Los Angeles Chargers (via DET) -> Bijan Robinson, RB (Texas)

Es gibt nur wenige Bluechips in dieser Draft-Klasse und Bijan Robinson ist eines von ihnen. Zu seinem Pech wird die Position des Running Backs immer weniger wertgeschätzt, weswegen er so weit fallen konnte. Doch für die Chargers ist es ein absoluter Steal. Sie erhalten mit Robinson das All-Inclusive Paket.

Der Back aus Texas bietet alles und alles auf einem überdurchschnittlichen Level. Er nutzt seine Vision und Beharrlichkeit, um sowohl zwischen den Tackles als auch über die Außen zu laufen. Im College wurde er hin und wieder sogar als Receiver aufgestellt und ist Routen gelaufen, kann also auch im Passspiel eingesetzt werden. Und das auch über Checkdowns hinaus. Obendrein kann Robinson blocken, was ihn der Gesamtheit zum besten RB seit Saquon Barkley macht. Und dieser wurde 2018 mit dem zweiten Pick geholt.

19. Tampa Bay Buccaneers -> Broderick Jones, T (Georgia)

Ähnlich wie Paris Johnson spielt Broderick Jones noch nicht lange auf der Position des Left Tackle. Wozu er in der Lage ist, hat er aber bereits in den letzten anderthalb Jahren angedeutet. Ein enormer Athlet, der sich selbst auch aus schlechten Situationen wieder herausziehen kann. Obwohl er seine Handarbeit noch verbessern muss, hat er 2022 keinen einzigen Sack zugelassen.

20. TRADE: New York Giants (via SEA) -> Quentin Johnston, WR (TCU)

Nach der üppigen Vertragsverlängerung mit Quarterback Daniel Jones holen die Giants eine Anspielstation. Quentin Johnston spaltet mit seinen Fähigkeiten die Einschätzungen vieler Experten. Vielleicht passt die Bezeichnung Boom-or-bust-Spieler hier besonders gut. Manche sehen ihn viel früher vom Board gehen, andere schieben ihn auch mal in die zweite Runde.

Von der Statur her könnte er als einer der wenigen Prospects in diesem Jahrgang die typische x-WR1- Rolle einnehmen. Doch sein Spiel zeigt gerade dort Schwächen, wo Stärken vermutet werden. Er gewinnt nicht am Catch Point, fängt viel zu häufig mit dem Körper, verliert Contestet Catches am Fließband und hat eine zweistellige Prozentzahl bei der Drop Rate. All diese Eigenschaften möchte man nicht sehen. Allerdings bietet er mit seiner Größe und Athletik eine Upside, die man dieses Jahr ansonsten vergeblich sucht. New York wird ein wenig Entwicklungsarbeit investieren müssen.

21. Detroit Lions (via LAC) -> Bryan Bresee, DI (Clemson)

Der 21. Pick gehörte eigentlich den Miami Dolphins. Dieser wurde der Franchise jedoch von der NFL entzogen. Somit sind die Lions an der Reihe, die sich Verstärkung für die Interior Defensive Line holen. Bryan Bresee aus Clemson bringt alle Tools für einen guten Lineman in der NFL mit.

Er hat die Statur, dazu im Verhältnis eine unglaubliche Power und wenn er mit dem First Step seinen Gegner auf dem falschen Fuß erwischt, auch eine gute Explosivitätfür jemanden mit 130 Kilo Kampfgewicht. Seingrößter Concern dürfte die Verfügbarkeit sein. Im College hatte er bereits eine Schulter- und eine Knieverletzung. Zudem muss er an seinen Pass Rush Moves arbeiten.

22. Baltimore Ravens -> Deonte Banks, CB (Maryland)

Deonate Banks wird ein Raven. Der Corner aus Maryland hat noch ein paar Schwachstellen in Puncto Technik und in der Run Defense. Aber er bringt alle Voraussetzungen mit, um in der NFL zu bestehen.

Er gehört bereits zu den größeren Defensive Backs und ist dennoch einer der beweglichsten. Daher kann er sich es auch einmal leisten, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Durch seine Athletik kann er Lücken wieder schließen. Darüber hinaus ist er eine Tackle-Maschine. Er hat in der vergangenen Saison nur einen Tackle verpasst.

23. Minnesota Vikings -> Zay Flowers, WR (Boston College)

Die Vikings reagieren auf den Abgang von Adam Thielen und unterstützen ihre Offensive mit Zay Flowers. Superstar Justin Jefferson muss entlastet werden und das sollte Flowers mit seiner Fähigkeit, Separation zu kreieren, gelingen. Dabei manipuliert er noch nicht einmal seine Gegenspieler oder läuft extra scharfe Routen. Dies gelingt ihm alleine durch seine Beweglichkeit auf engstem Raum, was ihm viele Yards after Catch einbringen wird.

Wenn er sein Route-Running auch noch über die Zeit verbessern kann, wird er eine gute Karriere haben.

24. Jacksonville Jaguars -> Myles Murphy, ED (Clemson)

Myles Murphy könnte auch früher vom Board gehen. Aus meiner Sicht ist er aber noch nicht reif genug, um einen Sprung in die Top-10 zu rechtfertigen.

Er trumpft sowohl mit Power als auch Beweglichkeit auf und nimmt seine Verteidiger gerne mit einer Hand aus dem Spiel. Dabei dreht er den Rest vom Körper derart zur Seite, dass keine Angriffsfläche geboten wird. Sollte ihn dennoch jemand aufhalten, schlägt er sich mit dem anderen Arm frei. Nichtsdestotrotz fehlt es ihm noch an Feinschliff. Zudem verpasst er immer wieder Möglichkeiten, einen Spielzug zu stoppen.

25. Seattle Seahawks (via NYG) -> O’Cyrus Torrence, G (Florida)

Wenn man Skoronski als Tackle einstuft, ist O’Cyrus Torrence der beste Guard in diesem Jahrgang. Der O-Liner von Florida hat in den letzten drei Jahren im College nicht einen Sack und nur einen QB-Hit zugelassen. Wenn er einmal seine Hände am Mann hat, ist das Play für seinen Gegner eigentlich vorbei. Er schiebt D-Liner oft nach Belieben hin und her. Es ist nicht der sexiest Pick, aber grundsolide für die Hawks, um ihre O-Line zu verstärken.

26. Dallas Cowboys -> Michael Mayer, TE (Notre Dame)

Die Cowboys holen die optimale Kombination aus Blocking und Receiving Tight End mit Michael Mayer. Dak Prescott hat in seiner Offense mit Ceedee Lamb, Brandin Cooks und Co. genug Anspielstationen, weswegen die Texaner auf einen reinen Receiving TE wie Dalton Kincaid verzichten.

Mayer ist universeller einsetzbar, kann wegen seiner Power sowohl gegen einen Defense End spielen als auch Routen im Passspiel laufen. All diese komplexen Prozesse eines Tight Ends hat er bereits jetzt verinnerlicht – im Alter von 21 Jahren.

27. Buffalo Bills -> Anton Harrision, T (Oklahoma)

Die Bills sichern sich einen neuen Pass-Protector für die Zukunft. Anton Harrison aus Oklahoma hat sich über die Jahre im College stetig weiterentwickelt, was immer ein gutes Zeichen ist. Seine Leistungen mündeten in der vergangenen Saison in nur einem zugelassenen Sack bei fast 900 Snaps.

Seine Beweglichkeit bei 140 kg und seine gute Armarbeit kommen ihm zugute. Seine fehlende Power ist seine größte Schwäche. Er sollte unbedingt daran arbeiten, um sich auch für das Run-Game zu empfehlen und gegen den Bull Rush besser standhalten zu können.

28. Cincinnati Bengals -> Brian Branch, S (Alabama)

Auch, wenn der Schuh auf der Tight End Position noch ein wenig drückt, gehen die Bengals mit dem Best Player Available und sichern sich nach dem Abgang von Jessie Bates die Dienste von Safety Brian Branch. Auch, weil sich Cincinnati in der Free Agency mit TE Irv Smith ein wenig Luft verschafft hat.

Branch dagegen spielt auf der anderen Seite des Balles und wurde im College zumeist als Slot Corner eingesetzt. Für eine Rolle in der NFL rund um die Line of Scrimmage könnte er zu schmächtig sein und stattdessen als Safety eingesetzt werden. Es kann aber nicht schaden, wenn er auf beiden Positionen zum Einsatz kommen kann. Davon abgesehen glänzte er als sehr guter Tackler. Nur vier verpasste Versuche von 174 insgesamt sind richtig stark.

29. New Orleans Saints -> Will McDonald IV, ED (Iowa State)

McDonald kommt als reiner Speed Rusher über die Außen daher, auch wenn er sich im College ebenfalls in anderen Positionen wiedergefunden hat. Er verfügt über die benötigte Athletik, und die Pass-Rush-Moves, hat aber gleichzeitig Gewichts-Nachteile. Körperlich überlegenere Tackles nehmen ihn immer wieder aus dem Spiel. Im Run-Game ist dadurch noch Luft nach oben. Mit seinen bald 24 Jahren muss er sich beeilen, diese Nachteile zu beseitigen.

30. TRADE: Tennessee Titans (via PHI) -> Hendon Hooker, QB (Tennessee)

Hendon Hooker kann gleich in Tennessee bleiben. Die Titans verschaffen den Eagles weiteres Draft-Kapital, um Hooker noch in Runde 1 picken zu können. Gleichzeitig sichern sie sich die 5th-Year-Option auf den Quarterback.

Hooker ist allerdings bereits 25 Jahre alt und muss sich von einem Kreuzbandriss erholen, den er sich im November zugezogen hat. Bis dahin war er allerdings im Gespräch für die Heisman Trophy. Seit seinem College-Wechsel 2021 von Virgina Tech zu Tennessee kann er auf ein TD-Int-Verhältnis von 58:5 blicken. Hinzu kommen zehn Touchdowns auf dem Boden.

31. Kansas City Chiefs -> Felix Anudike-Uzomah, ED (Kansas State)

Dank einer unglaublich guten Edge-Klasse kann Kansas City selbst an Position 31 noch etwas für den Pass Rush machen. Mit Anudike-Uzomah geht erneut ein reiner Speed Rusher vom Board.

Der Edge Defender von Kansas State muss in der NFL wieder an seine Leistungen aus 2021 anknüpfen, als er rein statistisch mehr auf das Papier gebracht hat. Damals stand eine Pass-Win-Rate von über 20% zu Buche. Er schlägt seine Gegner mit den ersten Schritten im Pass Rush und weiß seinen Körper dafür einzusetzen. Trotz seiner Schwächen im Laufspiel sollte er sein Spiel auf das NFL-Level übertragen können.

Alle 31 Picks nochmal in der Übersicht:

NFL-Mock-Draft 2023: So könnte die erste Runde laufen (1)

Nico Schrimpf

NFL-Mock-Draft 2023: So könnte die erste Runde laufen (2024)

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